Flackernde Bildschirme oder knieweiche Netzteile
Folgende Beispiele sind aus dem Werkstättenalltag der Fa. Computerkabel
Beispiel: Flackernde Bildschirme
Problemfall Bildschrim:
Der Bildschirm beginnt zu flackern. Was jetzt ? Bildschirm austauschen oder ist was anderes kaputt?
Bevor sie Geld in einen neuen Bildschirm investieren werfen sie einen kurzen Blick auf ihre Grafikkarte, wenn sie dort zufälligerweise bei den ELKOS aufgeblähte, leicht braune Verfärbungen sehen (siehe Bild), sind aller Wahrscheinlichkeit diese defekt.
Der Austausch der ELKOS ist wesentlich preisgünstiger als eine neue Grafikkarte zu kaufen.
Fazit:
Wenn der Bildschirm flackert, ist nicht immer der Bildschirm schuld sondern meistens die ELKOS auf der Grafikkarte.
Beispiel: Defekte Netzteile
In Netzteilen werden ELKOS zur Siebung bzw. Glättung der Wechselspannungsanteile herangezogen und auch zur Stützung der Spannung verwendet (Stütz-ELKO).
Wenn der ELKO seine Funktionalität, meist durch Alterung, verliert kommt es zu verschieden Fehlererscheinungen.
Die Kontrollmessung trügt:
Das Gerät ist tot, ob nun Monitor oder Drucker! Man schaut ob das Netzteil in Ordnung ist, steckt es vom Gerät ab und misst. Alles klar – Spannung vorhanden. Also muss das Gerät an sich kaputt sein. Meistens ist es so. Es kann aber trotz vorhandener Spannung, dennoch das Netzteil defekt sein.
Und warum?
Das teuflische an dem Netzteil ist, dass es die Spannung im Leerlauf (ohne Last) halten kann, wenn aber ein Verbraucher (Monitor, Laptop, Drucker, …) eingeschaltet wird, bricht die Spannung vom Netzteil zusammen. Schuld daran sind die defekten (Stütz)-ELKOs.
Fazit:
Für einen Nicht-Elektroniker mag das Procedere ein wenig mühselig erscheinen. Zumal ja manche Netzteile nicht nur geschraubt sind, sondern fest zugeklebt sind. Um die Situation richtig einschätzten zu können, inwieweit die Kosten-Nutzen-Rechnung einer Reparatur oder eines Neukaufes gegeben sind, bedarf es in diesem Fall eines Mannes (oder einer Frau) vom Fach.
Allgemeines zu Kondensatoren:
Es gibt verschiedene Arten wie:
- Keramik
- Dreh (im alten uralten Radios zur Sendersuche verwendet)
- Tantal
- Niob
Elektrolytkondensator
Ein Elektrolytkondensator (Abk. Elko) ist ein gepolter Kondensator dessen Anoden-Elektrode aus einem Metall (Ventilmetall) besteht, auf dem durch Elektrolysee (anodische Oxidation, Formierung) eine nicht leitende Isolierschicht erzeugt wird, die das Dielektrikum des Kondensators bildet.
Die Lebensdauer
Die Lebensdauer von Bauelementen, auch von Elektrolytkondensatoren, wird berechnet nach den im Betrieb auftretenden Ausfällen. Als Ausfall bezeichnet man hierbei einen im Betrieb oder in einer Prüfung auftretenden Fehler, der entweder zur Funktionsuntüchtigkeit des Kondensators führt (Vollausfall: Kurzschluss oder Unterbrechung) oder sich durch eine Überschreitung von elektrischen Grenzwerten äußert (Änderungsausfall).
Wird ein bestimmter Prozentsatz an Ausfällen, Vollausfälle und Änderungsausfälle gelten als gleichwertig, in einer Charge überschritten, so spricht man vom „Lebensdauerende“ bzw. „Ende der Brauchbarkeitsdauer“ dieser Charge.
Aluminium-Elektrolytkondensatoren mit flüssigem Elektrolyten nehmen eine Sonderstellung ein. Der flüssige Elektrolyt verdunstet über die Betriebszeit und bestimmt über seine Verdunstungsrate die Funktionsdauer der Elkos. Es tritt ein Elektrolytverlust auf, und zwar umso schneller, je höher die Temperatur ist. Mit abnehmender Elektrolytmenge ändern sich aber auch die elektrischen Parameter des Kondensators, die Kapazität verringert sich. Das führt dazu, dass die Lebensdauer von Aluminium-Elektrolytkondensatoren mit flüssigem Elektrolyten im Wesentlichen durch Überschreiten von Kennwerten, also durch Änderungsausfälle bestimmt wird.
Ein Bericht von: Oliver Kraus und Erwin Kaminek
Erklärungstext teilweise aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolytkondensator
Die englische Wikipedia hat einen eigenen Artikel dazu unter dem, wie ich meine, nicht unpassenden Ausdruck Elko-Pest: https://en.wikipedia.org/wiki/Capacitor_plague